«Der Vitara hat uns immer sicher ans Ziel gebracht»

Der Vitara wird 35. Für unsere Jubiläums-Story über das weltweit meistverkaufte Allradfahrzeug von Suzuki haben wir einen Besitzer eines damaligen Ur-Vitara gesucht. Und mit dem Bauunternehmer Hans Hess haben wir einen Vitara-Fan der ersten Stunde gefunden. Der rüstige 75-Jährige ist selbst wie ein Suzuki: Kräftig, direkt und ehrlich. Man ist schnell per Du.

 

Hans Hess, Suzuki-Fan der ersten Stunde, hat sich für unser Treffen perfekt vorbereitet. Auf dem Tisch liegt der aufgeschlagene Suzuki-Ordner Nr. 3 mit diversen Modellprospekten und Rechnungen aus den vergangenen 15 Jahren. Es wird heisser Tee eingeschenkt, und im Holzofen neben dem Esstisch knistert ein Feuer.

Vor ihm liegen 35 Jahre Suzuki-Geschichte: Hans Hess am Esstisch mit den gesammelten Unterlagen zu seinen Offroadern.

Die Suzuki-Geschichte der Familie Hess, das wird schon bei den ersten Worten von Hans klar, fing nicht erst beim Vitara an. Vorher hatte er sich bereits in den ersten Offroader verguckt, den Suzuki überhaupt in die Schweiz importierte: Den legendären LJ-80. Als ehemaliger Mehari-Fahrer hatte Hans hatte den LJ-80 auf seinen Afrikareisen durch die Wüste bereits kennen- und schätzengelernt. Der Garagist war leicht irritiert, dass Hans keine Probefahrt mit dem Suzuki machen wollte: «Nicht nötig,», meinte Hans zum perplexen Autohändler, «ich weiss ja, dass er gut ist».

Seine schnelle Kaufentscheidung hat Hans nie bereut, und so war es nach einigen Jahren treuem Dienst auch völlig klar, was auf den LJ-80 folgen musste: Ein Fahrzeug, welches die Kompromisslosigkeit eines geländegängigen Nutzfahrzeugs mit den Ansprüchen an einen Personenkraftwagen für den Alltagsgebrauch vereinte. Das konnte 1988 nur ein Vitara sein.

«Unser Vitara war vom ersten Moment an ein wunderbares, äusserst zuverlässiges Gerät: Mein Sohn war damals zehn Jahre alt und hat den Vater beim Einparken beobachtet. Dann hat er mich gefragt, ob er es auch mal probieren darf. Ich habe es ihm erlaubt, allerdings hat er dann den Hydranten umgefahren. Schaden am Hydranten: CHF 1'800. Schaden am Auto: Null.»

Die Kinder sind mittlerweile längst ausgeflogen. In der Garage stehen nach zwei weissen, einem roten und einem blauen Vitara nun ein Swift für Fahrten in die Stadt oder Einkäufe im Dorf. Und ein Grand Vitara, den der umtriebige Bauleiter als Nutzfahrzeug einsetzt.

«Der Grand Vitara fährt grosse Strecken seidenweich. Und er zieht den voll beladenen Anhänger locker jeden Berg hoch. Wir haben den Abbau eines halben Hauses in Graubünden mit dem Grand Vitara erledigt.»

Die perfekte Mischung aus Nutzfahrzeug und Personenkraftwagen: Der Grand Vitara der Familie Hess.

 

Auch an den verrücktesten Vitara-Moment erinnert sich Hans, als wäre es gestern gewesen. Seine Frau hatte damals einen Wochenend-Trip mit ihrer Schwester geplant. Mit dem weissen Vitara 4X4 Cabrio der allerersten Baureihe sollte es über Chur nach Lenzerheide gehen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Nur hatten die zwei an diesem Tag die Rechnung ohne die manchmal etwas unberechenbaren Bündner Naturgötter gemacht. Bereits kurz nach Chur tobte ein orkanartiger Schneesturm. Die Autos stauten sich am Strassenrand und kamen nicht mehr weiter. Der Vitara aber brachte die zwei ohne einen Mucks an ihr Ziel.

«Der kleine Vitara Cabrio hat die zwei sicher durch den Schneesturm nach Raschainas gebracht. Danach, als sie oben waren, wurde die Strasse für alle gesperrt. Das fand ich schon ziemlich grossartig.»

In so manchem Winter musste sich der Vitara auch im Tösstal durch knapp 30 cm Neuschnee kämpfen. Und so fallen Hans, gefragt nach einem Satz, der den Charakter vom Vitara am besten umschreibt, auch sofort zwei Stichworte ein: Zuverlässig und langlebig. Und hübsch dazu, ergänzt seine Frau, die grade von einem Spaziergang zurückgekommen ist und die Begeisterung von ihrem Partner für den Vitara mit jeder Faser teilt.

Für die schnelle Besorgung im Dorf oder in der Stadt macht der Swift dem Vitara durchaus Konkurrenz.

Bleibt nur noch der Blick in die Zukunft. Und da wünscht sich Hans Hess, dass sich der Automobilhersteller der Idee der Kompaktheit treu bleibt. Und dass die Elektrisierung der Autoflotte weiter vorangetrieben wird.

«Ich wünsche mir einen Vitara als Plug-In-Hybrid wie beim Across. Den könnte ich dann mit meiner eigenen PV-Anlage laden. Und ein Tempomat mit Abstandhalter. Aber das hat der neue Vitara ja bereits.»