
«Das grösste Hindernis sind die individuellen Gewohnheiten»
Wer einen Suzuki mit Hybrid-Technologie fährt, kann durch energieeffizientes Fahren einen beträchtlichen Teil Treibstoff sparen. Fahrexperte Stephan Roth vom Driving Center Safenwil sagt, worauf es am meisten ankommt und was ein Kurs mit Individuellem 1-zu-1-Coaching bringt.
Bei einem energieeffizientem Fahrverhalten denken wir zuallererst an das Vermeiden unnötiger Bremsmanöver durch vorausschauendes Fahren – ist das korrekt?
Das ist sicher schon mal ein ganz wichtiger Punkt. Beim Suzuki-Hybrid-Antriebsmodell ist es zwar so, dass er während des Bremsvorgangs rekuperiert, also Strom gewinnt und in den Akku zurückspeist. Grundsätzlich ist es aber effizienter, gar nicht zu bremsen. Sprich das Auto – wo es geht – ausrollen zu lassen.

Der Verkehrsexperte Stephan Roth zeigt auf, wie Sie mit Ihrem Suzuki Hybrid Fahrzeug die Reichweite mit einfachen Tipps und Tricks vergrössern können.
Beim energiesparenden Fahren geht es um einen ganzen Katalog von Massnahmen – welche sind zusammengefasst die wichtigsten?
Hauptthema ist der Reifendruck. Wir empfehlen grundsätzlich den «beladenen Druck». Wie hoch dieser im individuellen Fall sein soll, steht jeweils im Fahrzeughandbuch. So oder so: Mehr Druck gleich weniger Reibung. Das spart Energie. Wer mit adaptivem Tempomat unterwegs ist, kann durch einen grosszügigen Abstand zum Vorfahrer verhindern, dass die Unregelmässigkeiten des Vorfahrers übernommen werden. Hinzu kommt die bereits besprochene Reduktion unnötiger Bremsvorgänge, Stichwort «rollen lassen». Gleichmässig zu fahren, also soweit möglich auf abrupte Beschleunigungsmanöver zu verzichten, gehört selbstverständlich auch dazu. Unnötiges Anhalten sollte möglichst verhindert werden, da das Anfahren am meisten Energie benötigt. Eine weitere, sehr effiziente Massnahme ist die freiwillige Geschwindigkeitsbegrenzung auf der rechten Autobahnspur. Wer dort mit 90 oder 100 km/h unterwegs ist, schont das Portemonnaie und kommt zudem entspannter ans Ziel. Und zuletzt, das geht gerne vergessen, macht es in vielen Momenten Sinn, die Klimaanlage auszuschalten.
Lassen wir die Daten sprechen: Durch welche Massnahme kann prozentual am meisten Treibstoff eingespart werden?
Neben dem Reifendruck ganz klar das Vermeiden von unnötigen Beschleunigungs- und Bremsmanövern. In unseren Kursen, die wir mit Suzuki-Autos absolviert haben, konnten die Teilnehmenden durch energieeffizientes Fahrverhalten den Verbrauch im Schnitt von 4,8 Litern auf 4 Liter für 100 km senken. Das entspricht einem Einsparungspotential von 15 bis 18 % im Lauf des Kurses.
Macht es Sinn, energiesparendes Fahren in einem Kurs zu lernen, oder kann ich einfach die Massnahmen verinnerlichen?
Da servieren Sie mir Gratiswerbung auf dem Silbertablett. Wir bieten die Möglichkeit, die Theorie im Rahmen eines Gruppenkurses zu lernen, aber wirklich nachhaltig ist das 1-zu-1-Coaching. Das dauert nur eine Stunde, ist richtig nachhaltig und bringt auf jeden Fall etwas.

Inhalte wie effizientes Fahren, Reduktion der Fahrwiderstände oder sinnvolles Rekuperieren gehören zu den Kurszielen.
Mit welcher Massnahme im Bereich energiesparendes Fahren tun sich die Kursbesucher:innen erfahrungsgemäss am schwersten?
Das grösste Hindernis sind die individuellen Gewohnheiten. In der Regel habe ich mir einen bestimmten Fahrstil antrainiert, der für mich stimmt. Wenn dann der Coach nebendran meint, dass ich jetzt schon vom Gas soll, dann bedeutet das für mich eine Umstellung. Letztlich ist es aber eine Frage des Willens. Gerade bei Firmenkursen gibt es das immer mal wieder, dass Teilnehmende sich für das Thema Energieeffizienz nicht besonders interessieren. Da stösst das Coachingmodell an seine Grenzen. Die meisten Teilnehmenden sind jedoch bereits sensibilisiert auf das Thema Nachhaltigkeit und freuen sich darauf, im Rahmen des Coachings Fortschritte zu machen.
Kommen wir zum Abschluss: Was will der Fahrprofi unseren Leserinnen und Lesern bezüglich des Themas energieeffizientes Fahren unbedingt noch mit auf den Weg geben?
Es stellt sich immer die Frage, was will der Mensch, was will ich erreichen. Grundsätzlich sind die Suzukis super Autos mit sehr effizienten Hybridsystemen. Aber klar, wenn jemand das letzte Quantum herausholen will, dann macht es im Automatikmodus durchaus Sinn, bei gewissen Geschwindigkeiten einen Gang höher zu schalten. Das bringt die Tourenzahl herunter. Man kann dabei fast nichts falsch machen, wenn der Automat merkt, dass es nicht passt, nimmt er den Gang nicht an.